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Ana Ofak: Holographischer Schein
Holographischer Schein
(S. 17 – 32)

Ein Blick in die Mediengeschichte der (Vielstrahl-)Interferenz

Ana Ofak

Holographischer Schein
Ein Blick in die Mediengeschichte der (Vielstrahl-)Interferenz

PDF, 16 Seiten

Ein radikal neuartiger Typ des Bildes, eine hochpräzise Messtechnik, eine für Geldwirtschaften unverzichtbare Technologie der Nicht-Reproduzierbarkeit, ein heterogenes Feld von Metaphern und Phantasmen – weil es ein fest umrissenes Projekt Holographie eben nie gab, kann auch eine ihr gewidmete Rekonstruktion nicht als Geschichte einer erfolgreichen Umsetzung erzählt werden. Stattdessen hat eine solche Historiografie anderen Vorgaben zu folgen – Vorgaben, bei denen Un- und Zufälle, Unterbrechungen und Latenzzeiten, Parallel- und Nebenerfindungen (wie die der Lasertechnologie) eine größere Rolle spielen sollten als geniale Geistesblitze und sorgfältig geplante ›Erfindungen‹.

  • Medienwissenschaft
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Ana Ofak

ist Kultur- und Medienwissenschaftlerin und Research Fellow in der Gruppe »Werkzeuge des Entwerfens« am IKKM. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Mediengeschichte der Optik, Techniken der Visualisierung im 20. Jahrhundert, Visionen und Wissen.

Weitere Texte von Ana Ofak bei DIAPHANES
Stefan Rieger (Hg.), Jens Schröter (Hg.): Das holographische Wissen

Stefan Rieger (Hg.), Jens Schröter (Hg.)

Das holographische Wissen

Broschur, 200 Seiten

Inkl. Farbtafeln

PDF, 200 Seiten

Die spektakuläre Aufmerksamkeit und fast grenzenlose Verblüffung, die die ›dreidimensionalen Bilder‹ der Holographie auslösten, stehen zu ihrer Rezeptionsgeschichte im Widerspruch. Das Verfahren des ungarischen Ingenieurs und späteren Physiknobelpreisträger Dennis Gabor aus dem Jahr 1948, das zunächst nur als Verbesserung gängiger Elektronenmikroskope geplant war, erreicht das Bewusstsein der Medien- und Bildwissenschaft auf Umwegen und mit einer auffallenden Verspätung. Obgleich in den letzten Jahren verschiedene Geschichten optischer Medien sowie zahlreiche Publikationen zu Fragen der Bildwissenschaft erschienen sind, taucht in keiner dieser Publikationen die Holographie auch nur am Rande auf. Mögliche Antworten auf diesen Befund versucht der vorliegende Band zu geben – nicht zuletzt durch die Positionierung der Holographie in den Bildwissenschaften, in der Ästhetik, in Theorien der Wahrnehmung und in der Wissenschaftsgeschichte. Weil es als Geschichte einer erfolgreichen Umsetzung nicht erzählt werden kann, nimmt dieser Band die Un- und Zufälle, Parallel- und Nebenerfindungen sowie die sonderbare Eigenzeit des Phänomens mit seinen Unterbrechungen und Latenzen in den Blick.