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Wissen

Alles ist Übergang
Alles ist Übergang

Simon Vagts

Kino radikaler Inklusion

Der radikale Charakter, der Godards Filmen immer wieder zugeschrieben wurde, äußert sich am stärksten dort, wo sie sich extremen historischen Umwälzungen, technologischen Innovationen oder strengen Formatvorgaben ausgesetzt sehen. Das Zusammenwirken dieser Aspekte führt zu ebenjener Verselbstständigung der Filme, von der Godard spricht, wenn er sich als seinen eigenen »Messenger« bezeichnet. Mit der Vorstellung eines autonomen Künstler*innensubjekts, das man in Godard, dem Auteur schlechthin, stets vergegenwärtigte, wird in den ausgesuchten Filmen bewusst gebrochen. Die Bedingungen der von Godard konzipierten Bilder kontextualisieren...
  • Nouvelle Vague
  • Bildtheorie
  • Jean-Luc Godard
  • Kino
  • Filmästhetik
Aktuelle Texte

Dieter Mersch

Digital Disrupture

Theorien des Digitalen beziehen ihre Konjunktur aus einer zweideutigen Lage. Zum einen besitzen sie ihre Herkunft in den Visionen und Utopien der gegenkulturellen Aufklärung der 1970er Jahre, aus denen nicht nur der Personal-Computer, sondern auch die Medienwissenschaften und Medientheorien hervorgegangen sind, die den digital disrupture theoretisiert und unter Reflexion gestellt haben und nach deren Diagnose wir vor einer ebenso nachhaltigen Zäsur stehen wie die frühe Neuzeit mit der Erfindung des Buchdrucks. Alle Zeichen und Inhalte bisheriger Kulturen stehen damit auf dem Prüfstand, werden transformiert und von einer Entwicklung überholt, deren weitere Dynamik kaum absehbar ist. Die mit der Digitalisierung verbundene technologische Wende, so die allgemeine Analyse, werde alle Lebensverhältnisse dermaßen verändern und von Grund auf durchschütteln, dass mit Marshall McLuhan und dessen zusammen mit Quentin Fiore verfassten Buch, dessen Titel ironischerweise nicht lautet: The Medium is the Message, sondern The Medium is the Massage, von einer gründlichen ›Massage‹ des gegenwärtigen...

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Aktuelle Texte

Dieter Mersch

Digital disrupture

We really need an analysis of algorithmic conditions and their paradoxes and ambiguities that gives them an adequate framework and horizon. But instead we currently seem to be finding an algorithmic solution of the algorithmic, much as digital solutions are being offered for the problems of the digital public sphere, in the way that IT corporations, for example, use exclusively mathematical procedures to evaluate and delete “fake news,” inappropriate portrayals, or the violation of personal rights. This tends to result in a circularity that leaves the drawing of boundaries and raising of barriers solely to programming, instead of restoring them to our ethical conscience and understanding of what the social could mean today. The machine, by contrast, remains alien to any mechanical limitation—just as its inability to decide lies in the impossibility of self-calculation. The nucleus of digital culture should instead be sought where the cultural of culture is located:...

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Es gibt kein absolutes Besonderes.

Rolf Bossart, Milo Rau

Es gibt kein absolutes Besonderes.

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    DENKT KUNST? DENKT KUNST!

    Denkt Kunst! Das bedeutet, sie zuallererst angemessen denken zu lernen – das heißt, in Begriffen und Argumenten zu fassen, was sich vorderhand nicht in Form von Begriffen, sondern in Wahrnehmungsgestalten, Figuren, Klängen, Rhythmen und Konstellationen artikuliert. Denkt Kunst? Denkt Kunst!

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Warum bin ich eigentlich da?
Warum bin ich eigentlich da?

Matthias Arégui, Yan Marchand

Martin Heideggers Griesgram

»Das hat doch keinen Sinn!«, sagt Martin etwas ungeduldig. »Worte zu finden, um die Welt zur Sprache zu bringen, wenn niemand sie sieht oder hört, das ist ohne Ziel und Zweck!« »Schweige, beobachte, und du wirst ihren Ruf vernehmen.« »Der Kopf durchfurcht die Galaxie des Absurden«, singt René und taucht wieder unter zwischen seinen Gefährten. Lange beäugt Martin die heideggerschen Gewölbe. Noch sieht er darin nur Essbares, fragt sich, wie viele Pfunde es sein mögen, wie viele Kakerlakenkolonien von diesem Vorrat wohl leben könnten. Dann...
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