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Pierre Guyotat: Grabmal für fünfhunderttausend Soldaten

Pierre Guyotat

Grabmal für fünfhunderttausend Soldaten
Sieben Gesänge

Übersetzt von Holger Fock

Gebunden, 656 Seiten

Ein Hauptwerk der französischen Literatur des 20. Jahrhunderts

Besatzer und Rebellen kämpfen um die Städte Inamenas und Ekbatana, Schauplatz: ein fiktives Land in Nordafrika. In einem Jahrhundert unvordenklicher Gräuel und Gewalt­exzesse ist dieser Text das auf die Spitze des Grässlichen getriebene Sinnbild jedes Kriegs, markiert den point of no return jeder moralischen und literarischen Konzeption des Bösen. In abgerissenem Stakkato, in archaischem Singsang entfaltet Guyotat Szenen von Folter, Versklavung, unentwegter mörderischer und sexueller Gewalt. Sadismus ist gang und gäbe, absolut und ausweglos gilt das Gesetz des Siegers. Und er schildert die ungeheuerliche Menschlichkeit in all diesen Szenen: obszön und schön. Das radikale, ikonoklastische Epos eines der letzten Avantgardisten der Literatur.

  • Krieg
  • Avantgarde
  • Gewalt

»Moderner kann man die Gegengeschichte zur gewaltfreien Moderne kaum erzählen.« Cord Riechelmann, FAS

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Pierre Guyotat

Pierre Guyotat

kann als einer der bedeutendsten Avantgardisten und Erneuerer der französischen Literatur gelten. Seit früher Jugend schriftstellerisch tätig, veröffentlichte er 1961 seinen ersten Roman »Sur un cheval«. Im gleichen Jahr wurde er in den Krieg nach Algerien einberufen, wo er 1962 wegen Aufrufs zur Desertion und der Verbreitung verbotener Schriften in Haft kam. Mit seinen beiden Werken »Grabmal für fünfhunderttausend Soldaten« und »Eden Eden Eden«, das eine scharfe Kontroverse auslöste und jahrelanger Zensur anheimfiel, wurde er einem breiten Publikum bekannt. Nachdem sein von radikalem Formwillen geprägtes Schreiben durch eine mehrjährige psychiatrische Krise abrupt unterbrochen wurde, fand er 2006 mit dem diese Zeit verarbeitenden Werk »Koma« zurück in die Öffentlichkeit. Seine zahlreichen seither erschienenen Werke zeugen von großem Stilreichtum und unermüdlicher Arbeit an der Literatur.

Weitere Texte von Pierre Guyotat bei DIAPHANES

»Gott verdeckte das Innerste des Menschen, nun sieht der Mensch sein bestialisches Herz, seine Augen fallen heraus, der Geruch der Bestie erstickt ihn, Gott stirbt im Augenblick der größten Einsamkeit des Menschen.«

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